hier erzähle ich geschichten, berichte interessantes aus der praxis, teile meine aktuellen erfahrungen mit, weise auf entwicklungen und erkenntnisse hin, erwähne mir wichtiges, kündige termine und veranstaltungen an. immer wieder mal neu. es lohnt sich, öfter mal vorbeizuschauen.

Immer wieder begegnen mir in meiner Arbeit jene Grundbedürfnisse, welche alle Menschen miteinander teilen: der Wunsch nach Gesundheit, Sicherheit, Verbundenheit, Glück und Zufriedenheit. Ob Top-Führungskraft, Sozialarbeiter, Uni-Direktor, Lehrer, Arzt, Facharbeiter, Flüchtling, Künstler oder Eltern. Und immer wieder, ungeachtet zu welcher Problemstellung ich gerufen werde kommt es vor, dass diese Bedürfnisse in ihrer Erfüllung bedroht, unmöglich oder einfach nur vernachlässigt sind. Ein wirksamer Weg, um mit solchen Lebensrealitäten gut umgehen zu können, ist jener der Praxis des MSC - mindful self compassion (achtsames Selbstmitgefühl). Nachdem ich gerade selber einen Grundkurs mit wertvollen Erfahrungen erlebt habe, möchte ich einige Impulse teilen, gerade recht zur Weihnachtszeit......

Die stille Jahreszeit lädt ein, mehr in als ausser sich zu sein.

Gerade jetzt, wo die sinngemäß stille Zeit des Jahres in unserer Welt ankommt, könnten unsere Kanäle und Herzen etwas offener sein für die wirklich bedeutsamen Dinge des Lebens. Freundlichkeit, Mitmenschlichkeit, Herzlichkeit, Offenheit, Ruhe,Gelassenheit, Verbundenheit lässt sich erleben und spüren, wenn man allen Ängsten, Sorgen, Nöten, Unsicherheiten, Bedrohungen, Missgeschicken mit einem Mehr an Gleichmut und Achtsamkeit begegnet. Um dies zu können erfordert es Entschiedenheit, einen Grad an Regelmäßigkeit und Konsequenz in einer Praxis, die lehrt, wie man mit sich selbst in einer annehmenden Art und Weise in Kontakt kommt und auch bleibt. Das schafft innerlich Raum und ein Gewahrsein, in welchem alle Erscheinungen des Lebens da sein können, frei von Widerstand und Urteil. Das schöpft neue Ressourcen, um sich der andauernd auftauchenden Probleme und Herausforderungen nicht nur bewusst zu werden, sondern sich ihnen wohlüberlegt und angemessen widmen zu können. In jenem Ausmaß, wie es sinnvoll und richtig ist. Das schont nicht nur die eigenen Nerven, sondern meist auch jene des Gegenübers, schützt vor übermäßigem Stress und hält somit auch gesund.

Was es dafür braucht? Stille, Muße und die Einsicht, die verfügbare Zeit nicht nur zu verzwecken. Die Feiertage laden nicht nur ein zu Verwandtenbesuchen, gutem Essen und Geschenken - wenngleich wohl auch - vielmehr jedoch zum Innehalten, sich besinnen, einkehren, entleeren vom Überschüssigem. Bei sich selbst vorbei zu schauen, so wie man es sonst vielleicht nur bei einem guten Freund macht und wohlwollend fragt: wie geht es dir, was brauchst du gerade wirklich?. Und ohne auf Antworten zu warten oder diese zu erhoffen oder zu beabsichtigen lebst du, so wie es Rainer Maria Rilke sagt, einfach in diese hinein.

Vor diesem Hintergrund erscheinen die alltäglichen Probleme etwas leichter, womöglich lösbar, jedenfalls annehmbar. Der Ruf nach "alles im Griff haben zu müssen/wollen" verstummt, die Anstrengung lässt nach, angesichts der Unmöglichkeit dessen. Dies schafft Raum für Ideen und Kreativität, für mögliche Lösungen, bislang undenkbar Neues und gleichzeitig Akzeptanz des Unveränderbaren.

Mit sich selbst auf diese Art und Weise Freundschaft zu schliessen, prägt erst die angeborene Tendez des Menschen für Gemeinwohl und Kooperation aus. Die Chancen für Mitgefühl, Gerechtigkeit, Fürsorge und ein gutes Leben für Alle steigen. Womit sich der Kreis zu den Grundbedürfnissen der menschlichen Existenz schließt: Alle brauchen im Grunde dasselbe. Das verbindet und schafft Beziehung, von der das Gelingen jedes Projektes abhängt.

Wer sich ein wenig mehr in das Thema MSC - mindful self compassion vertiefen möchte der Hinweis, daß im schönen Arbogast im Juni 2016 ein Einstiegskurs angeboten wird. Prädikat empfehlenswert.

Laufende Kurse im Ländle können bei mir angefragt werden!